Autowanderer Bücherkiste

Wenn einer eine Reise tut…dann hat er Zeit zum Lesen! Wir verschlingen auf dieser Tour Bücher geradezu und haben uns daher entschieden, Euch unsere 10 Lieblingsstücke (ohne Wertung in der Abfolge!) vorzustellen.
Der nächste Urlaub kommt – bestimmt!

Eine kurze Geschichte der Menschheit – Yuval Noah Harari

Offenbar seit zwei Jahren in den Top 3 der Spiegel-Bestsellerliste Sachbuch, ist uns dieses Buch in Georgien von anderen Reisenden zugeflogen. Harari – ein echter Universalgelehrter – spannt hier den Bogen vom Neandertaler bis zum Cyborg und wirft dabei mehr Fragen auf als er beantwortet. Das Buch enthält zahlreiche provokante Thesen, die an den Grundfesten unseres ideellen Überbaus rütteln – im vollen Bewusstsein.

Liebe. Ein unordentliches Gefühl – Richard David Precht

Der Philosoph Precht wagt sich hier an eines der großen Gefühle mit absoluter Nüchternheit heran – wenn er sich nicht gerade über die Evolutionsbiologen aufregt. Ein Ritt durch die Fachliteratur und Populärwissenschaft zum Thema, die einem viele Mühen erspart, die Originalliteratur zu lesen und nebenbei für spannende Paardiskussionen sorgt, wenn man das Buch gemeinsam liest. 

Becoming – Michelle Obama

Autobiographie der ersten schwarzen FLOTUS („First Lady of the United States“) die mit ihrer frühesten Kindheit beginnt und mit dem Ende der Präsidentschaft Barack Obamas aufhört. Glücklicherweise hat die Frau eine eigene Karriere, so dass das Buch nicht zur „mein Mann der großartige Präsident“-Plattitüde gerät. Sehr offen erzählt, humorvoll wo es sich anbietet, aber auch schonungslos in der Darstellung des Rassentrennungsthemas. 

Im Iran dürfen Frauen nicht Motorrad fahren – Lois Pryce

Ein Iraner heftet einer Engländerin in London einen Zettel an das Motorrad, um sie zu einer Reise durch den Iran zu inspirieren. Sie nimmt die Einladung an, wohl wissend, dass im Iran Frauen nicht Motorrad fahren dürfen. Die Autorin spricht nicht nur über ihre eigenen Reiseerlebnisse, sondern schafft Bezüge zu Pionierinnen der Iranerkundung. Erschienen zur Zeit der Planung unserer Iranreise und war eine gute Vorbereitung.

Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten – Robert M. Pirsig

Kultwerk aus den frühen 70ern. Der Protagonist macht auf dem Motorrad eine Reise mit seinem Sohn durch Amerika. So weit so unspannend. Die Wartung der Maschine wird jedoch zur Parabel über das Leben. Roman, Autobiographie und philosophische Abhandlung gleichermaßen.

Hippie – Paolo Coelho

Autobiographisches Werk, das Coelhos Erfahrungen beschreibt, die er als junger Brasilianer mit der Hippie-Bewegung macht. Er verliebt sich in Holland unsterblich in Karla und begleitet die Angebetete im Magic Bus auf dem Hippie-Trail in Richtung Indien. Humorvoll und mit gewohnt spirituellem Tiefgang erzählt.

Die Nacht von Lissabon – Erich Maria Remarqe

Beschreibt die Flucht der Emigranten aus dem Naziregime. Als Zwiegespräch zweier männlichen Protagonisten – die das Schicksal miteinander verbindet – angelegt. Erzählung während einer einzigen Nacht in Lissabon. Sehr lebendige Darstellung der Charaktere. Einfühlsame Sprache die zwischenmenschliche Beziehungen und Emotionen transparent macht.

Für jede Lösung ein Problem – Kerstin Gier

Die Protagonistin hat genug von ihrer jämmerlichen Existenz und plant einen Tablettensuizid. Da sie Schriftstellerin ist, „verabschiedet“ sie sich mit einer Vielzahl von sehr ehrlichen Briefen von Verwandten, Freunden und dem Arbeitgeber. Der Selbstmord wird allerdings durch einen Freund vereitelt, aber der Briefträger ist nicht mehr aufzuhalten. Die leichte aber sehr humorvolle Lektüre hat uns beiden die Tränen in die Augen getrieben.

Das Land der Herren – Gabriel Xavier Culioli

Eine (autobiographische) korsische Familiengeschichte in teils sperrig-antiquierter Sprache, wenn auch in der Neuzeit geschrieben und sehr bilderreich erzählt. Ein wundervolles Werk für alle die Korsika lieben.

Uferwald – Ulrich Ritzel

Leichen in Ulm, gibt´s das? In diesem Krimi auf jeden Fall und erst sieht es danach aus, als seien diese Menschen alle eines natürlichen Todes gestorben. Ein Tagebuch, das dem Kriminalbeamten in die Hände fällt, schürt dann allerdings Zweifel. Für mich ist „die Clique“ – die alsbald im Zentrum der Erzählung steht besonders spannend. Sie hat allerdings mit meiner Clique aus jungen Jahren so absolut gar nichts gemeinsam. Spannende Unterhaltung für nasskalte Tage. Sicherlich besonders nett zu lesen, wenn man Ulm kennt.

(Nein, wir bekommen keine Prozente, deshalb erscheint hier auch kein Link zum Buchhandel ;o) 

No comments
Share:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert